Reichenow-Möglin ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.
Gemeindegliederung
Die ehemaligen Gemeinden Reichenow und Möglin bilden je einen Ortsteil. Ein weiterer bewohnter Gemeindeteil ist Herzhorn.
Geschichte
Im Jahre 1412 wurden die von Pfuel mit dem Ort Reichenow durch Friedrich I. belehnt. Im Ortsteil Möglin bestand das Rittergut Möglin; hier gründete Albrecht Daniel Thaer die Landwirtschaftliche Akademie Möglin. Möglin gehörte bis 1949 zu Schulzendorf (heute Ortsteil von Wriezen) und wurde dann selbstständig.
Reichenow und Möglin gehörten seit 1817 zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg. Ab 1952 wurde Reichenow in den Kreis Strausberg, Möglin in den Kreis Bad Freienwalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder) eingegliedert. Seit 1993 liegen beide Orte im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.
Die Gemeinde Reichenow-Möglin entstand am 31. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Reichenow und Möglin.
Bevölkerungsentwicklung
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991) ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Reichenow-Möglin besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:
Bürgermeister
- seit 2003: Wolf-Dieter Hickstein
Hickstein wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 bei einem Gegenkandidaten mit 66,6 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren als ehrenamtlicher Bürgermeister wiedergewählt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Reichenow-Möglin sind die unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke verzeichnet.
- Schloss Reichenow, neugotisches, 1897–1900 von Gustav Hauer für August Freiherr von Eckardstein erbautes Herrenhaus des ehemaligen Gutes Reichenow, das direkt am See liegt und nach dreijähriger Sanierung und Restaurierung seit 1997 als Hotel genutzt wird
- Gedenkstätte für Albrecht Daniel Thaer, den Begründer der Agrarwissenschaft, in Möglin
Verkehr
Reichenow-Möglin liegt an der Landesstraße L 341 zwischen Schulzendorf (Ortsteil von Wriezen) und Reichenberg (Ortsteil von Märkische Höhe).
Persönlichkeiten
- Hans Albrecht von Barfus (1635–1704), brandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall aus Möglin
- Albrecht Daniel Thaer (1752–1828), Polywissenschaftler, Arzt und Begründer der Agrarwissenschaft, wirkte und starb in Möglin
- Heinrich Einhof (1777–1808), Agrikulturchemiker, wirkte und starb in Möglin
- Georg Ernst Wilhelm Crome (1781–1813), Agrarwissenschaftler, wirkte und starb in Möglin
- Franz Körte (1782–1845), Natur- und Agrarwissenschaftler, wirkte dreißig Jahre lang an der Landwirtschaftlichen Akademie in Möglin
- Albrecht Philipp Thaer (1794–1863), Landwirt und Direktor der Königlichen Preußischen Akademie des Landbaus in Möglin
- Albrecht Conrad Thaer (1828–1906), Agrarwissenschaftler in Möglin
- Heinrich Will (1926–2009), Leichtathlet, geboren in Möglin
Literatur
- Rudolf Schmidt: Die Herrschaft Eckardstein. Band 1: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte von Prötzel, Prädikow, Grunow, Reichenow, Sternebeck, Harnecop, Bliesdorf und Vevais, in: Oberbarnimer Heimatbücher, Band 5, Hrsg. Kreisausschuss Oberbarnim, Bad Freienwalde (Oder) 1926.
- Angela Beeskow: Schloss Reichenow, in: Schlösser und Gärten der Mark, Hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger, Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark, Deutsche Gesellschaft e. V., Berlin 1997.
Weblinks
- Reichenow-Möglin beim Amt Barnim-Oderbruch
- Fotos und Beschreibung von Schloss Reichenow
Einzelnachweise

